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Ginger Beer selber machen

GINGER BEER/
INGWERBIER 

SELBER MACHEN

Was ist Ginger Beer / Ginger Ale?

Ginger Beer ist ein antialkoholisches Getränk, das aus einem Ingwer Ansatz (Ginger Bug) und einem Ingwer Tee gebraut wird. Es ist durch die Beigabe von Ingwer scharf, gleichzeitig spritzig und erfrischend. 

Ginger Ale aus dem Supermarkt?

Die bekannten Ginger Ale Labels enthalten Zuckersirup mit Geschmack, der mit CO2 aufgepumpt wird und sicherlich nicht fermentiert wurde. Dadurch enthalten diese vielmehr Zucker, künstliche Kohlensäure, im Regelfall Zitronensäure statt Zitronensaft und keinen natürlichen Ingwer.

Echtes Ginger Beer ist wesentlich kräftiger im Ingwergeschmack, weniger süß und enthält durch die Fermentation probiotisch wirkende Bakterienkulturen.

Welche Kulturen benötige ich für Ginger Beer? Was ist ein Ginger Bug?

Ein Ginger Bug ist jene Kultur, die beigeben wird, um Ginger Beer herzustellen. Ingwer ist eine wunderbare Besiedlungsfläche für natürliche Hefen. Daher ist es wichtig ausschließlich biologischen Ingwer für die Herstellung von Ginger Beer zu verwenden. Diese bringen die Fermentation quasi im Alleingang in Schwung.

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   KULTUREN/FERMENTE & BÜCHER

Wie bekomme ich einen Ginger Bug?

Am Einfachsten - selber machen! Reiben Sie einfach 50g Ingwer, geben 2 EL Zucker dazu und gießen es mit 150 ml Wasser auf. Fest umrühren und in ein gut verschließbares Glas geben.  Nach spätestens 3 Tagen sollten Bläschen im Glas sein und beim Öffnen des Verschlußes Gas entweichen. Sobald das der Fall ist, ist ihr Ginger Bug "ready for mission".

Alternativ gibt es auch die sog. "Ginger Beer Plant" - eine Mutterkultur ähnlich dem Wasserkefirkristallen, die man beisetzen kann. Diese ist hierzulande schwer zu bekommen und auch unser Ginger Beer wird mit selbstangesetzten Ginger Bugs gemacht. 

Welcher Ingwer eignet sich?

Nehmen Sie ausschließlich hochqualitativen biologischen Ingwer. Der Ingwer wird weder für den Bug noch für den Sirup geschält - maximal leicht abgewaschen. Wir wollen alle Umgebungshefen, die am Ingwer sind um die Fermentation zu starten.

Welcher Zucker ist ideal?

Fermente lieben Natürlichkeit. Je unbehandelter der Zucker, desto besser ist Ihr Ginger Beer. Raffinierter Zucker wird funktionieren - naturbelassener schmeckt besser. 

Zucker

REZEPT: GINGER BEER

Ausstattung

  • 5L Bügelglas

  • 7x 0,5 Flaschen mit Bügel-/Twist-Off Verschluss

  • Plastiksieb

 

Zutaten Bug

  • 50g Ingwer grob gerieben

  • 50g Zucker

  • 150g Wasser

Zutaten Sirup

  • 240g Wasser

  • 240g Zucker

  • 80g Ingwer grob gerieben

​Hauptansatz

  • 3 Liter Wasser

  • Bug

  • Ingwersirup (abgekühlt)

  • 2 Zitrone ausgepresst

 

Ginger Bug ansetzen (3-5 Tage vor Hauptansatz)

Vermischen Sie alle Zutaten und lassen das Gemisch in einem gut verschließbaren Gefäß für 3-5 Tage stehen. Im Glas müssen sich Bläschen gebildet haben, beim Öffnen des Deckels entweicht Gas. Der Bug ist aktiv.

Sirup brauen (1 Tag vor Hauptansatz)

Brauen Sie einen Sirup aus den angegebenen Zutaten und lassen ihn über Nacht ziehen. Ein sehr scharfer Sirup sollte als Ergebnis am Morgen auf Sie warten.

Ansatz

Mischen Sie alle Zutaten zusammen. Achtung - keines der Flüssigkeiten darf mehr als 40 Grad haben. Füllen Sie den Ansatz in ein gut verschließbares Glas - am besten in ein Bügelglas.

Ernten

Nach etwa 5-10 Tagen sollte ihr Getränk massiv an Zucker verloren haben. Stattdessen hat sich im Gefäß Kohlensäure gebildet. Wenn Ihr Getränk noch etwas süßer schmeckt, als das Endprodukt das sie haben möchten, ist es Zeit für die Ernte. Entfernen Sie alle Ingwerteile mit Hilfe eines Siebs. Schmecken Sie Ihr Ingwerbier gegebenenfalls nochmals mit Zitrone ab & füllen Sie es in Flaschen. ​

Ingwerbier liebt Zitrone!!

Lassen Sie das Ginger Beer noch etwa 2 Tage bei Raumtemperatur nachgären. Bei leichter Bewegung sollten in der Flasche Bläschen hochsteigen. Nun ist ihr Getränk fertig und sollte in die Kühlung.

Tipps & Tricks

Welches Glas ist ideal zum Abfüllen?

Verwenden Sie ausschließlich hochwertige Glasflaschen oder auch Plastikflaschen (PET). Die Kohlensäure die entsteht, vor allem wenn mehr Zucker eingesetzt wurde, kann zu starker Kohlensäurebildung führen, die mitunter das Glas zum Explodieren bringen kann. Stellen Sie das Getränk vor der Konsumation immer in den Kühlschrank. Behandeln Sie Ihr Ginger Beer wie Champagner & schütteln Sie ihn nur, wenn Sie damit ein Boot taufen möchten.

Mein Ginger Bug ist nicht aktiv?

Bei der im Rezept angegebenen Menge Ingwer und Zucker sollte Ihr Bug ordentlich Kohlensäure und Aktivität entwickeln. Wenn dies nicht der Fall ist, dann überprüfen Sie folgende Gegebenheiten:

- ​Verwendung von ungeschälten, biologischen Ingwer

- Ginger Bug wurde nie einer Temperatur über 40 Grad ausgesetzt

- Ausreichend Zucker wurde beigegeben

Wenn Sie diese Regeln befolgt haben, dann sollte Ihrem Erfolg nichts mehr im Wege stehen. 

Mein fertiges Ginger Beer ist nicht spritzig?

Damit sich Kohlensäure in Ihrem Ginger Beer bilden kann, sind folgende Voraussetzungen nötig:

- Ginger Beer wurde in eine dicht verschließbares Glas abgefüllt (das Gas soll nicht entweichen können)

- es ist ausreichend Zucker vorhanden (das Getränk schmeckt süß)

- es wurde nie einer Temperatur über 40 Grad ausgesetzt

Haben Sie etwas Geduld mit Ihrem Ginger Beer. Lassen Sie es einige Tage bei Raumtemperatur stehen. Öffnen Sie den Verschluß jeden Tag leicht, sobald sie ein Zischen hören sind Sie kurz vor dem Ziel. Es macht keinen Sinn so wie man es bei Gemüse-Fermenten macht, die Flaschen zu "burpen" - sprich das Gas abzulassen. Es wird sich zwar neues bilden, jedoch zu Lasten der Qualität Ihres Getränkes. D.h. das Öffnen einer Flasche dient nur um festzustellen, ob Ihr Ginger Beer fertig ist.

Mein Ginger Beer schmeckt hefig?​

Leider ein sehr häufiges Problem, das quasi ein Nebenprodukt einer gelungenen Fermentation entsteht. 

2 Tipps:

- ausreichender Einsatz von Zitronensaft überdeckt den Hefegeschmack

- Filtern: bei der Abfüllung des Ginger Beers in Flaschen entfernen Sie zuerst alle festen Bestandteile des Ingwers; dann lassen Sie Ihren Ansatz nochmal über Nacht in der Kühlung - am nächsten Tag füllen Sie sehr vorsichtig Ihr Ginger Beer in Flaschen. Die Hefen sammeln sich unten am Boden des Gefäßes - je weniger davon in die Flasche gelangt, desto weniger hefig Ihr Ginger Beer. D.h. verwenden Sie nie das Bodensediment in Ihrer Abfüllung

Muß ich Hefe oder Germ dazugeben, damit die Fermentation gelingt?

Nur wenn Sie Probleme mit Ihrem Hautbild haben (da hieß es zumindest früher, Germ essen) oder gerne an einem Germwürfel lutschen. Sonst rate ich davon ab. Ich mag den hefigen Geschmack nicht und es sind ausreichend Hefen auf einem guten Bioingwer.

 

Mein Ginger Beer schmeckt langweilig!

4 mögliche Ursachen:

- zu wenig Ingwer

- zu wenig Zucker

- zu wenig Zitronensaft

- zu altes Ginger Beer

 

Muß fertiges Ginger Beer kühl gelagert werden?

Wie bei allen Fermenten wandert auch Ginger Beer, sobald es einen Zustand erreicht hat, mit dem wir zufrieden sind in die Kühlung. Einerseits weil gekühltes Ginger Beer viel besser schmeckt als raumtemperiertes, aber vorrangig um die Gärung auf ein Minimum zu reduzieren.

 

Ich möchte nicht soviel Zucker verwenden!

Viele Menschen versuchen Ihren Zuckerkonsum einzuschränken. So auch wir, deshalb trinken wir fermentierte Getränke.

Im Zuge der Fermentation fressen die natürlichen Hefe den Zucker, den wir beigeben und verwandeln Ihn in Geschmack & Kohlensäure. D.h. für das Gelingen einer Fermentation braucht es IMMER Zucker, der ist im Sauerkraut genauso vorhanden, wie in unserem Ginger Beer. Es gibt keine Fermentation ohne Zucker, ABER es wird immer Zucker durch die Fermentation abgebaut.

Unser Ginger Beer Rezept sieht einen anfänglichen Zuckergehalt von 8 Grad Brix, das heißt 8g Zucker auf 100ml Wasser vor. Am Ende der Fermentation hat das Produkt in der Regel 4-5 Grad Brix, dh. 4-5g Zucker auf 100ml Wasser. Das ist die Hälfte eines. Coca Colas und ein Drittel eines Fruchtsafts.

Enthält Ginger Beer Alkohol?

Der Name Ginger Beer oder auch Ginger Ale suggeriert Alkohol. Tatsächliches handelt es sich um ein alkoholfreies Getränk, das durch die Fermentation bis zu 1,5% Alkohol entwickeln kann.

Es heißt Ginger Beer, weil es lange Zeit zu einem alkoholischen Getränk gebraucht wurde, siehe hier. Heute bezeichnet Ginger Beer immer die antialkohlische Varinate.

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