KEFIR
MILCHKEFIR SELBER MACHEN
Was ist Kefir?
Kefir ist das Produkt eines Fermentationsprozesses, der durch die sog. Milchkefir-Knollen oder auch Kefirpilz in Gang gebracht wird. Die Kultur ernährt sich vom Zucker, der Laktose, die in der Milch steckt und baut diese ab. Dabei dickt die Milch ein und erzeugt ein Produkt das geschmacklich und in seiner Konsistenz zwischen Sauermilch & Joghurt liegt.
Was ist der Unterschied zu Joghurt?
Kefir enthält andere Bakterienstämme als Joghurt. Auch die Konsistenz und der Geschmack unterscheiden sich. Er ist flüssiger und säuerlicher, als viele Joghurts.
Beides sind probiotisch agierende Produkte, die das Mikrobiom stärken. Leider sind die Vielzahl der im Supermarkt erhältlichen Joghurts und Kefirs jedoch pasteurisiert. Damit werden die guten Bakterien, die das Mikrobiom unterstützen zerstört.
Was ist der Unterschied zwischen Milchkefir und Wasserkefir?
Es sind zwei verschiedene Kulturen. Während Milchkefir den in der Milch vorhandene Milchzucker (Laktose) als Nahrungsquelle benötigt, "begnügt" sich der Wasserkefir mit Haushaltszucker (Saccherose). Ihre Namensgleichheit kommt daher primär davon, dass sie sich in ihrer Knollenförmigkeit ähneln.
Wirkung? Was macht Kefir mit unserem Mikrobiom?
Welches Ferment würde ich auf die einsame Insel mitnehmen? Milchkefir! ... und hoffen, dass es dort auch ein Schaf oder eine Kuh gibt.
Die Bakterienkomplexität und somit die Wirkung ist unschlagbar. Er ist ein Wundermittel bei Verdauungsstörungen.
Keine Angst - die Fermentation baut viel Laktose ab - das Resultat ist ein leicht verdauliches Produkt, das Ihren Verdauungsapparat ins Gleichgewicht bringen kann.
Damit er wirkt, ist es natürlich wichtig, dass der fertige K. nicht erhitzt wird, das heißt unpasteurisiert
bleibt. Herkömmlicher Supermarkt-Produkte sind im Regelfall pasteurisiert.
Wieso also zur Kapsel greifen, wenn der Alleskönner so leicht zu Hause hergestellt werden kann.
Wie verwende ich Kefirknollen? Eine Anleitung!
Schritt 1: Nehmen Sie ein sauberes Glas und füllen Sie Milch darin ein. Achten Sie darauf, dass die Milch Laktose enthält, da dies die Nahrung unseres Kefirs ist.
Schritt 2: Legen Sie die Knollen in das Glas. Deckel draufgelegt oder mit einem Tuch abgedeckt - beides ist möglich. Das Abdecken hat die Funktion, dass es zu keinen Verunreinigung kommt.
Schritt 3: Fermentieren lassen. Dazu muss man aktiv nichts tun, außer warten. Nach 8-36 Stunden - je nach Raumwärme dickt die Milch ein. Im Sommer bei Innenraumtemperaturen von 27 Grad produzieren ihre Kefirknollen alle paar Stunden einen frischen "Batch". Im Winter bei 19 Grad kann es schon mal bis zu 3 Tagen dauern.
Schritt 4: Ernten - sobald die Milch eingedickt ist, kann er geerntet werden.
Schütteln Sie das Glas leicht, dabei können Sie sehen, ob die Milch ihre Konsistenz geändert hat. Erwarten Sie jedoch keine joghurt-ähnlich Konsistenz.
Nehmen Sie nun ein Sieb und gießen Sie in eine Schüssel ab. Dabei fangen Sie die Knollen auf. Diese können sofort für einen neuen Kefiransatz verwendet werden.
Schritt 5: Genießen - wir mögen Kefir gekühlt, sie können ihn jedoch auch sofort trinken.
Kefir und Metall
Oft liest und hört man, dass die Knollen auf keinem Fall mit Metall in Berührung kommen dürfen. Das stimmt so nicht. Der Grund für die Mär: Früher gab es viel Geschirr aus Aluminium oder Emaille. Heute weiß man, dass Aluminium schädlich ist und auch aufgesprungenes Email giftig ist. Daher sind Küchenutensilien heute primär aus Edelstahl, der vollkommen bedenkenlos verwendet kann. Natürlich funktioniert ein Plastiksieb auch - extra einkaufen dafür ist aber fix nicht nötig. Wichtig ist säurebeständige Utensilien zu verwenden.
KEFIR KAUFEN
MILCHKEFIR ... DER ALLESKÖNNER
Rezepte mit Kefir
Beeren-Milch-Kefir Smoothie
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250g gekühlten Milchkefir
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50g Wasser
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1 Handvoll Beeren (frisch oder tiefgekühlt)
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1 EL Honig
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Ein paar Eiswürfel
Milchkefir ohne Knollen - alle Zutaten vermischen und in einem Mixer/Pürierstab gut durchmixen. Genießen!
Grüner Smoothie (Kohl-Birne-Kefir)
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250g gekühlten Milchkefir
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1 TL Algenpulver
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2 Blätter Schwarzkohl
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1/2 Birne
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1 Mandarine im ganzen
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2 Datteln/1EL Ahornsirup
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1 Handvoll Eiswürfel
Milchkefir ohne Knollen, Blätter vom Schwarzkohl ohne den dicken Stängel, Birne & Mandarine grob geschnitten, Datteln entkernt. Algenpulver & Eiswürfel hinein & kräftig mixen.
Tipps & Tricks zum Selbermachen
Pflege
Ihr Kefir liebt die Laktose (Milchzucker) in der Milch. Solange er reichlich davon hat, wird er sich prächtig vermehren und viel Kefir produzieren. Vor allem bei warmen Temperaturen wird ihr Kefir sehr betriebsam & produziert laufend. Wenn sie eine Kefirpause einlegen wollen, dann füttern Sie ihren Kefir mit frischer Milch & stellen das Glas einfach in den Kühlschrank. Er wird viel langsamer arbeiten. Erneuern Sie die Milch einmal in der Woche.
Wieviel Kefirknollen benötige ich?
Die Menge ist im Grunde genommen nachrangig. Dennoch – kleine Knollen benötigen vor allem bei viel Milch etwas länger, während große Knollen eine kleine Menge schneller fermentieren werden.
Welche Milch ist ideal?
Kefirknollen ernähren sich von Laktose, daher eignet sich jedes tierische Milchprodukt, das Laktose enthält. Daher sind laktosefreie Milch oder auch „vegane“ Milch (Soja, Kokus, Mandel…) auf Dauer nicht geeignet. Dennoch ist es möglich ein Ferment auch mit einem laktose-freien Produkt zu machen, wichtig ist dabei nur, dass die nächsten Fermentationsdurchgänge in einer laktose-haltigen Umgebung stattfinden. Nur so bleiben die Knollen aktiv & vital. Pasteurisierte, homogenisierte, ja sogar UHT Milch funktionieren, da sie alle Laktose enthalten. Die Kefirbehandlung tut der Milch sogar gut, da sie ihr mehr Bakterienvielfalt zufügt. Bei Milchprodukten mit wenig Fettgehalt wird der Kefir sehr dünnflüssig.
Auch Obers lässt sich mit Kefir in eine Art Sauerrahm verwandeln. Hierfür ist es jedoch ratsam eine 50:50 Mischung aus Milch & Obers zu verwenden.
Meine Kefir Knolle ist riesengroß? Ich habe Unmengen an Kefirknollen.
Nach einer "Eingewöhnungsphase" beginnt ihr Kefir sich zu vermehren. Entweder produziert er viele Knöllchen oder die Knollen selber wachsen. So oder so... irgendwann sind es zu viele und man muss beginnen ein paar Spieler aus dem Match zu nehmen. Einen Teil davon kann man in einem Glas mit Milch einfach im Kühlschrank aufbewahren (wichtig hierbei ist, die Milch zumindest alle 10 Tage zu wechseln), einen Teil verschenken. Achten Sie vor allem im Sommer darauf, dass nicht zu viele Knollen an der Fermentation beteiligt sind, da sie sonst nur mehr Milchkefir-Käse ernten.
Was kann man aus Milchkefir machen?
Auf Grund der speziellen Bakterienzusammensetzung im Kefir ist er ein wunderbarer Starter für alle milchsauren Fermente. Verwenden Sie ihren Kefir z.B. in einem Vorteig für Brot. Besonders toll auch in Waffel- oder Palatschinkenteigen. Sie können ihren fertigen Kefir auch durch ein Tuch (Mull- oder Passiertuch) abtropfen lassen. Fangen Sie die Flüssigkeit auf & verwenden Sie als Starterkultur für Gemüse. Die abgetropfte Masse ist ein Labneh, dem Frischkäse ähnlich. Vermischen Sie es mit etwas Öl und Kräutern.
Hülsenfrüchte, z.B. Bohnen oder Kichererbsen, die erst eingeweicht werden müssen, profitieren von einem EL Kefir im Einweichvorgang. Der Kefir säuert die Hülsenfrüchte und macht sie leichter verdaulich. Das gleiche gilt für das am Vortag eingeweichte Müsli. Kefir ist auch die ideale Starterkultur für selbst-gemachten Käse. Ich mache seit Jahren für uns zu Hause Camembert ohne Verwendung jeglicher Laborbakterien. Alle nötigen Bakterien sind im Kefir bereits enthalten.
Kann man Kefir bei Laktose Intoleranz essen?
Die Laktose wird im Zuge der Fermentation abgebaut, dennoch beinhaltet fertiger Kefir noch Laktose. Je gereifter und somit saurer Ihr Kefir ist, desto weniger Lactose enthält er. Studien konnten zeigen, dass Kefir helfen kann, die Laktosetoleranz von Menschen mit Intoleranzen zu verbessern. Achten Sie jedoch darauf, dass ihr Kefir unpasteurisiert ist, nur dieser enthält wesentliche Milchsäurebakterien.
Nährwert von Kefir
Im Allgemeinen enthält Kefir eine gute Menge an Protein, Kalzium, Vitamin K2, B-Vitaminen und probiotischen Bakterienkulturen. Es ist jedoch Vielfalt an probiotischen Bakterienstämme, die eine positive Wirkung auf die Darmgesundheit haben kann. Dadurch wird das Immunsystem im ganzen gestärkt und hat somit mehr Abwehrkapazität im Falle von Infektionen und Entzündungen.
Welche Bakterien enthält Kefir?
Typischerweise enthält Milchkefir Bakterien wie Lactobacillus, Streptococcus, Leuconostoc, Acetobacter und verschiedene Hefen wie Saccharomyces, Kluyveromyces und Candida. Diese Bakterien und Hefen arbeiten zusammen, um aus Milch herrliche köstlichen Kefir zu machen.
Ist Kefir gesund?
Milchkefir wird oft als probiotisches Lebensmittel angesehen und kann verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen haben, darunter:
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Probiotische Wirkung: Milchkefir enthält eine Vielzahl von lebenden Bakterien und Hefen, die den Darm besiedeln können und als Probiotika wirken. Diese probiotischen Mikroorganismen können dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora zu fördern und das Wachstum schädlicher Bakterien einzudämmen. Ein gesundes Mikrobiom ist wichtig für die Verdauung, die Nährstoffaufnahme und das Immunsystem.
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Verbesserte Verdauung: Die probiotischen Bakterien im Milchkefir, insbesondere Lactobacillus und Bifidobacterium, können die Verdauung unterstützen. Sie helfen dabei, Nahrungsmittel abzubauen und zu fermentieren, was die Verfügbarkeit von Nährstoffen verbessern kann. Milchkefir kann auch bei der Laktoseverdauung helfen, da bestimmte Bakterien die Fähigkeit besitzen, Laktose abzubauen.
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Stärkung des Immunsystems: Ein gesunder Darm spielt eine wichtige Rolle für ein gut funktionierendes Immunsystem. Milchkefir kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken, indem es die Anzahl der guten Bakterien im Darm erhöht und so die Abwehrkräfte des Körpers gegenüber Krankheitserregern verbessert.
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Entzündungshemmende Wirkung: Einige Studien deuten darauf hin, dass Milchkefir entzündungshemmende Eigenschaften haben kann. Entzündungen stehen mit verschiedenen Gesundheitsproblemen wie chronischen Darmerkrankungen, Arthritis und metabolischem Syndrom in Verbindung. Die im Milchkefir enthaltenen probiotischen Bakterien können dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und das Risiko für entzündliche Erkrankungen zu verringern.
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Verbesserung der Knochengesundheit: Milchkefir enthält verschiedene Nährstoffe wie Kalzium, Vitamin K2 und Magnesium, die für die Knochengesundheit wichtig sind. Eine ausreichende Aufnahme dieser Nährstoffe kann dazu beitragen, die Knochenfestigkeit zu verbessern und das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen zu reduzieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Forschung zu den gesundheitlichen Vorteilen von Milchkefir noch begrenzt ist und weitere Studien erforderlich sind, um die genauen Mechanismen und Auswirkungen zu verstehen. Die individuelle Reaktion auf Milchkefir kann ebenfalls variieren. Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen oder Unverträglichkeiten sollten vor dem Verzehr von Milchkefir Rücksprache mit einem Arzt halten.
Kefir machen mit veganer "Milch"! Hafermilch & Co?
Kefir braucht Laktose und langfristig wird er in Milchersatzprodukten wie Hafermilch und Sojamilch kein Auskommen finden. Anfänglich wird es jedoch seine Arbeit auch in sog. veganer Milch durchführen. Das Endprodukt finden wir persönlich nur nicht sehr spannend.
Bei Kefir in Milch geht es klar darum, die Verträglichkeit von Milch durch den Einsatz der Kefirknolle zu erhöhen. Alternative Milchprodukte haben dieses Problem so nicht. Sie enthalten keine Laktose und werden dadurch nicht besser verträglich.
Was ist der Unterschied: Tibetanischer versus kaukasischer Kefirpilz!
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Herkunft: Der tibetanische Kefirpilz stammt, wie der Name schon sagt, aus Tibet, während der kaukasische Kefirpilz aus der Kaukasusregion stammt.
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Aussehen: Der tibetanische Kefirpilz hat normalerweise eine flache, gelatinöse Form und kann sich in kleine Stücke zerfallen. Der kaukasische Kefirpilz ist hingegen eher krautig und karfiol-ähnlich
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Zusammensetzung: Obwohl beide Kefirpilze ähnliche Fermentationsprozesse durchführen, können ihre Mikroorganismen-Zusammensetzungen leicht variieren. Der tibetanische Kefirpilz enthält normalerweise verschiedene Hefen und Milchsäurebakterien, während der kaukasische Kefirpilz eine größere Vielfalt an Mikroorganismen aufweisen kann.
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Geschmack: Der tibetanische Kefir hat oft einen milden und leicht säuerlichen Geschmack. Der kaukasische Kefir kann hingegen etwas kräftiger und säuerlicher sein.
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Kultur und Tradition: Die Verwendung und Herstellung von tibetanischem und kaukasischem Kefir hat in ihren jeweiligen Regionen eine lange Tradition. Beide haben ihre eigenen spezifischen kulturellen Bedeutungen und werden auf unterschiedliche Weise in die Ernährung und das tägliche Leben der Menschen integriert.
Was kann man aus Milchkefir machen? Ein paar Rezeptideen...
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Trinkkefir: Der offensichtlichste Verwendungszweck für Milchkefir ist als erfrischendes Getränk. Sie können den Kefir pur genießen oder mit Früchten, Gewürzen oder Süßungsmitteln Ihrer Wahl aromatisieren. Trinkkefir ist reich an probiotischen Bakterien und hat einen leicht säuerlichen Geschmack.
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Smoothies: Milchkefir eignet sich hervorragend als Basis für cremige und gesunde Smoothies. Mischen Sie den Kefir mit frischem oder gefrorenem Obst, Gemüse, Nüssen, Samen oder Superfoods Ihrer Wahl für einen nährstoffreichen und erfrischenden Smoothie.
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Joghurtersatz: Milchkefir kann als Joghurtersatz in Rezepten verwendet werden. Sie können ihn in Desserts, Backwaren, Saucen und Dressings anstelle von Joghurt verwenden, um eine cremige Konsistenz und zusätzliche probiotische Vorteile zu erhalten.
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Eiscreme: Verwenden Sie Milchkefir als Basis für selbstgemachtes Eis. Sie können ihn mit Früchten, Nüssen, Schokolade oder anderen Zutaten mischen und einfrieren, um eine köstliche und gesunde Eiscreme zu erhalten.
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Fermentierte Milchprodukte: Sie können Milchkefir auch als Starterkultur verwenden, um andere fermentierte Milchprodukte herzustellen, wie zum Beispiel Frischkäse, Sauerrahm oder Quark. Die probiotischen Bakterien im Kefir helfen bei der Fermentation und verbessern den Geschmack und die Konsistenz dieser Produkte.
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Backwaren: Verwenden Sie Milchkefir als Ersatz für Milch oder Joghurt in Backrezepten wie Brot, Pfannkuchen, Waffeln oder Kuchen. Der Kefir verleiht den Backwaren eine angenehme Säure und macht sie weicher und fluffiger.
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Marinaden und Dressings: Milchkefir kann auch in Marinaden für Fleisch, Geflügel oder Gemüse verwendet werden. Die säuerliche Komponente des Kefirs hilft, das Fleisch zart zu machen und den Geschmack zu verbessern. Sie können auch cremige Salatdressings mit Milchkefir zubereiten, um eine gesunde Alternative zu kommerziellen Dressings zu haben.
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